Philipp Schuppli von der apiaster GmbH erläutert das Projekt

Einsatz für Neuntöter, Wiesel & Co.

09.11.2022

Am ersten Novembersamstag standen die Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Reinach NVR am Homberg im Einsatz, um die Lebensbedingungen für die Zielarten zu verbessern. Dies geschah zur Vorbereitung eines grösseren Aufwertungsprojektes, das zusammen mit dem NV Gontenschwil unter der Federführung von apiaster GmbH geplant und durchgeführt wird.

uk. Das Projekt ist Teil der Aktion «100 Naturjuwelen» von Birdlife Schweiz. Der Verband feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und unterstützt mehr als 100 Projekte finanziell zur Förderung der Biodiversität, die arg unter Druck ist. Auch die Sektion Jagd und Fischerei des Kantons Aargau beteiligt sich finanziell daran. Am Freitag führten der Forstbetrieb aargauSüd zusammen mit der apiaster GmbH umfangreiche Holzerarbeiten oberhalb der Mühlegasse aus.

Der NVR greift ein

Am NVR lag es nun am Samstag, alles aufzuräumen. Ein Teil der Freiwilligen legte die Äste auf die vorbereiteten Unterkonstruktionen aus Stammholz. Daraus entstanden Wieselburgen: Die dicken Äste und Stammstücke zuunterst weisen Lücken auf, wo sich die Wiesel verstecken können. Die zu hohen Haufen aufgeschichteten dünneren Äste isolieren das Ganze. Das Wiesel oder Hermelin ist ein flinker und erfolgreicher Mäusejäger, der aber selbst auch Feinde wie den Mäusebussard, Waldkauz oder Fuchs hat. Dank dem halben Dutzend Wieselburgen sind die Bedingungen nun wesentlich verbessert für das Hermelin. Gleichzeitig wurde die von Brombeeren überwachsene Fläche gesäubert, so dass nun offene Bodenstellen vorhanden sind. Diese sagen dem Neuntöter zu, der darauf angewiesen ist. Dieser schöne Vogel nimmt wegen den ausgeräumten Landschaften leider immer mehr ab, da er auf dornenreiche Hecken und naturnahe Wiesen mit Vegetationslücken angewiesen ist. Sein eigentümlicher Name rührt daher, dass er Vorräte anlegt, indem er Insekten auf Dornen spiesst. Früher glaubte man, dass er immer neun davon aufspiesst, bevor er zu fressen beginnt. Der Neuntöter ist die Zielart des Projektes des NVR. Das bedeutet, dass die Aufwertungen so vorgenommen werden, dass er davon profitiert. Dies kommt dann automatisch auch zahlreichen anderen Tierarten zu Gute. 

Sauber machen für die Orchideen

Die anderen Helfer begaben sich hoch zum Wanderweg. Dort hatte der Forstbetrieb aargauSüd bereits im August gewirkt. Nun wurde unter den noch stehenden Föhren sauber gemacht, damit die Orchideen nächstes Jahr wieder gute Bedingungen vorfinden. Am häufigsten blüht dort das Weisse Waldvögelein, das auch vom Wegrand aus zu sehen ist. Mit so vielen anpackenden Händen war der NVR recht schnell fertig, so dass schon bald zum Zvieri gerufen werden konnte. 

Es steht noch viel Arbeit an

Die ersten Arbeiten in diesem grossen Projekt sind gemacht, nächstes Jahr stehen noch viele weitere an. Mehr Details zum ganzen Projekt wird es bald geben, seien Sie gespannt. Und ja, mitmachen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Wenden Sie sich bei Interesse an den NVR.